Skitourenwoche vom 18. – 23. Februar 2018 in Curaglia

Skitourenwoche vom 18. – 23. Februar 2018 in Curaglia

Vier käferfreie Tourenfahrer des SCO erklimmen 4‘000 Höhenmeter und so kam’s dazu.

Eine arg dezimierte Tourengruppe traf am 18. Februar pünktlich zum Apéro im Hotel medelina in Curaglia ein. Dort stiessen wir auf den uns schon bekannten Bergführer Paul Degonda. Nach einer herzlichen Begrüssung und einem kurzen Apéro setzten sich die vier Teilnehmer der diesjährigen Tourenwoche des SCO an den Tisch zum ersten feinen Nachtessen. Nach einer sehr ruhigen Nacht, nur der Glockenschlag der nahestehenden Kapelle war zu hören, trafen wir uns am z’Morge-Buffet wieder. Da hatten wir uns auch mit David verabredet. Der Bergführeraspirant war bereit, uns am heutigen Montag zu führen. Gutgelaunt und voller Tatendrang verliessen wir das Hotel um auf den Lukmanierpass zu fahren. Bei Sonnenschein und eisiger Kälte montierten wir unsere Skis, um mit diesen auf den Pizzo dell’Uomo (2‘585 m ü.M.) zu gelangen. Ohne grossen Kraftaufwand erklommen wir die ersten Höhenmeter, um dann den steilen Aufstieg zum Gipfel zu Gesichte zu bekommen. Ob da wohl das eine oder andere Herz schon schneller zu schlagen anfing? David aber unterstützte uns mit Kräften, denn er ging voraus und schlug uns Podeste der feinsten Art, damit wir unsere Spitzkehren sicher ausführen konnten. Auf dem Gipfel angekommen, bedankten wir uns bei David für die super Betreuung. Bei guten Schneeverhältnissen fuhren wir auf den Stausee beim Lukmanierpass (1‘917 m ü.M.)  zurück, wo wir bei herrlichem Wetter und warmen Temperaturen noch einen Imbiss zu uns nahmen. Im Hotel zurück, löschten wir den ersten Durst und vereinbarten den Zeitpunkt zum Apéro mit anschliessendem Nachtessen. Dieses Ritual bewährte sich so gut, dass es sich die ganze Woche halten konnte.

Ausgeruht und bestens verköstigt trafen wir am Dienstagmorgen Paul. Er informierte uns, dass uns heute eine etwas längere Tour auf den Piz Pazzola führe. Ausgangsort war das am gegenüberliegenden Hang gelegene Mutschnenga (1‘400 m ü.M.). Von dort nahmen wir den Aufstieg in Angriff. Petrus war uns auch heute äusserst gut gesinnt. Nach ca. zwei Stunden erreichten wir die von Paul schon angekündigte technische Schlüsselstelle. Es handelte sich dabei um die Überwindung einer Felskrete. Mit Unterstützung unseres Bergführers, war aber auch dieses Hindernis zu bewältigen. Entlang der erwähnten Krete mit anschliessendem Schlussaufstieg erreichten wir das Ziel auf (2‘580 m ü.M.). Auch bei der Abfahrt zeigte Paul seine Fertigkeiten und lotste uns durch Schneisen, auf Kuppen, einfach überall dort, wo der beste Pulver lag. Soo cool! Müde und glücklich kehrten wir ins Hotel zurück, wo dann bei der Rückblende neue Tierarten wie Schneeschuh-Hühner und was auch immer, gesehen worden seien. Fata Morgana im Schnee?

Am Mittwoch lag die Nebeldecke sehr hoch. Aber einen erfahrenen Bergführer wie Paul, kann das nicht beeindrucken. So entschloss er, uns mit den Bahnen und Liften des Skigebietes Disentis nach Piz Ault auf 2‘720 m ü.M. zu transportieren. Wir erfroren fast, denn der eisige Wind bliess uns um die Ohren und durch Mark und Bein. Kaum an der Sonne angelangt, klickten wir in die Bindung, marschierten los und schon war die Temperatur kein Thema mehr. Nach ca. ¾-Stunden erreichten wir die Lücke auf 2‘900 m ü.M., welche es mit Hilfe einer Leiter und dem Seil unseres Bergführers zu überwinden galt. Anschliessend querten wir einen steilen Hang, der es in sich hatte. Umso schöner war die Abfahrt in der Mulde nach Brunnifirn (2‘750 m ü.M.). Jetzt hiess es ein zweites Mal die Felle montieren und der Aufstieg zum Oberalpstock-Wintergipfel (3‘327 m ü.M.) konnte in Angriff genommen werden. Erst auf dem erwähnten Gipfel wurde uns wieder bewusst, wie kalt es eigentlich war und wie giftig der Wind sein konnte. Das atemberaubende Panorama genossen wir trotz aller Widrigkeiten um dann aber zügig, im wahrsten Sinne des Wortes, die Abfahrt in Angriff zu nehmen! Und jetzt setzte sich unsere Tourenchefin Vreni in Szene und führte uns direkt an einen windstillen und sonnig warmen Rastplatz. Nach weiteren eleganten Schwüngen mussten die Felle zum dritten Mal montiert werden, um einen kurzen Aufstieg auf die Forcla da Strem Sur mühelos zu bewältigen. Von hier aus fuhren wir durchs Val Strem nach Sedrun (1‘441 m ü.M.) ab. Wir ahnten schlimmes, aber zum Glück hielten sich die Nebelschwaden in Grenzen, sodass wir die Fahrt mehrheitlich geniessen konnten.

Donnerstag – Nebel überall, was ist zu tun? Von Tschamut (1‘645 m ü.M.) erreichten wir mit dem Zug den Oberalppass (2‘044 m ü.M.). Obwohl alle, ausser Fridel, unser heutiges Ziel schon bestens kannten, musste der Schreibende seine Gspändli zu einem Kaffee im Restaurant überreden. Pläne, auch gute(!), wurden geschmiedet und dann riss es auf. Kurze Zeit später waren wir schon im Aufstieg auf den Pazolastock (2‘740 m ü.M.). Leider war das Nebelloch nur von kurzer Dauer und niemand mochte sich meiner Befürchtungen annehmen. Auf der viel begangenen Route erreichten wir alleine(!!) den Gipfel. Bei der Abfahrt nach Tschamut liessen die Götter verlauten, dass es gut sei, dass die zwei fluchenden Fahrer nicht so nahe beieinander fuhren, dass die Verwünschungen den Pegel erreichen konnten, um an ihre Ohren zu gelangen!

Freitag, Erinnerungen an gestern kamen hoch. Jedoch knapp ½-Stunde später, weit gefehlt! Von Soliva (1‘492 m ü.M.) stiegen wir bei besten Bedingungen hoch. Zwar steil und in einer schwierigen Spur. Wir durchquerten ein Wildschutzgebiet auf der markierten, erlaubten Route. Auf weiten, breiten Schneefeldern gelangten wir zu einer Hütte bei Garvera (2‘473 m ü.M.) Hier liess es sich ausgezeichnet rasten und die Sonne geniessen. Auch die Mittags- verpflegung mundete hervorragend, denn heute waren die Gurken im Sandwich nicht gefroren! Bald war Zeit, um aufzubrechen, denn der Himmel wurde von Wolken mehr und mehr überzogen. Die vorerwähnten Schneefelder waren zum Glück leichter zu befahren als vermutet. Nachdem wir das Wildschutzgebiet wieder auf der vorgeschriebenen Route durchfahren haben, gelangen wir zum Schlussbouqet. Und wie! Traumhafte Schwünge konnten wir in den perfekten Firn ziehen! Lieber Paul, das hast du perfekt inszeniert und uns gluschtig auf weitere Touren gemacht. Herzlichen Dank. Teilnehmer Vreni, Herbert, Geru, Fridel (Tourenbericht)